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Iss nachhaltig! Lebensmittelverschwendung im Handel

Iss nachhaltig! Lebensmittelverschwendung im Handel

In unserem Blogbeitrag haben wir uns mit der ersten Station zum Thema Lebensmittelverschwendung auseinandergesetzt: Den privaten Haushalten. Im nächsten Schritt wollen wir uns nun mit dem Handel – also den Supermärkten beschäftigen. Rund 4 % an Lebensmitteln entstehen hier, also 500 000 kg /a.

Du fragst dich, wie du den Supermarkt um die Ecke beeinflussen kannst? Hier gibt’s die Antwort! #issnachhaltig

Tipp 1: MHD

6,8% der vermeidbaren Lebensmittelabfälle gehen auf das überschrittene Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz MHD) zurück. So landen viele Produkte ungeöffnet im Müll, obwohl sie zumeist noch weit darüber hinaus verzehrt werden können. Hört sich verwirrend an sagt ihr? Wir erklären euch hier kurz für was das aufgedruckte Datum steht & worauf ihr achten müsst:

Mit dem MHD gibt der Hersteller an bis zu welchem Datum er versichert, dass die spezifischen Eigenschaften der Lebensmittel (Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz…) erhalten bleiben.

Dies bedeutet auch, dass viel Produkte auch weit nach diesem Zeitpunkt noch bedenkenlos verzehrt werden können. Dies gilt vor allem für Milchprodukte, da sie aufgrund ihres sauren pH-Wertes und der eigenen Milchsäurestarterkultur (diese wird für die Herstellung zugebenen) vor dem äußeren Verderb gut geschützt sind. Ähnlich sieht es bei Sauer- und Salzkonserven aus. Wichtig ist jedoch stets die richtige Lagerung von Lebensmittel. Verlasse dich hier ganz auf deine Sinne. Abgelaufene Produkte würdest du an Geruch, Geschmack und Aussehen erkennen. Verdorbene Milchprodukte und auch Wurst und Käse sind außerdem meist von außen sichtbar verdorben, wenn sie aufgebläht sind.

Bediene dich also im Supermarkt auch in den Aktionsbereichen in denen Lebensmittel nahe am oder leicht über dem MHD angeboten werden. Auch diese Produkte sind noch super lecker. Vor allem wenn du Lebensmittel einkaufst, die du eh direkt an diesem Tag oder in den kommenden Tagen verzerren möchtest, greife nicht ganz nach hinten in das Regal um möglichst lang haltende Produkte zu bekommen, sondern nimm die vorderen die bereits näher am Ablaufdatum sind.

Bitte aber unbedingt beachten: Nicht das MHD mit dem Verbrauchsdatum verwechseln! Dieses befindet sich z.B. auf Fleisch, also schnell verderblichen Waren. Das angegebene Datum muss hier unbedingt eingehalten werden.

Tipp 2: Krummes Gemüse kaufen

Ein erheblicher Teil einer Ernte bleibt ausschließlich aufgrund seines Aussehens auf dem Feld liegen, wird vernichtet oder zur Energiegewinnung zweckentfremdet. Auch wenn eine etwas mal zu klein oder auch zu groß geraten ist, zu unreif oder überreif ist landet es oftmals gar nicht in den großen Handelsketten, da diese an die Bauern strenge Vorgaben haben.

Daher gibt es immer mehr Onlineanbieter, die sich darauf spezialisiert haben krummen Obst und Gemüse eine Chance zu geben. Aber auch Supermärkte testen Obst und Gemüse, dass aus der Norm fällt in ihren Regalen (z.B. Penny). Wenn du es siehst, schlag zu. Denn dein Kassenbon ist ein Stimmzettel und wenn die Verbraucher nicht mehr auf perfekte Formen achten, wird der Handel in Zukunft mehr und mehr unperfektes Gemüse ins Sortiment aufnehmen, wodurch die Lebensmittelverschwendung deutlich reduziert werden kann. Auch kannst du dich bewusst für Obst oder Gemüse mit leichten Druckstellen entscheiden, wenn du es sowieso für Smoothies, Cremesuppen, Saucen und Co verwenden möchtest.

Tipp 3: Foodsharing & Retter Apps

Um Lebensmittel vor der Tonne zu retten bietet sich auch Foodsharing an. Viele Supermärkte und auch Hotels und Restaurants sind auf Foodsharing Plattformen und Retter Apps wie Toogoodtogo registriert. Hier kann man sich für kleines Geld oder auch kostenlos am Abend die Reste von Restaurants oder Supermärkten abholen. So lässt sich auch mal schnell ein Festmahl veranstalten und das mit einem rundum guten Gewissen! Weiterer Tipp: Bringt eure Tupperwaren & Co mit zur Gastronomie. So spart ihr zusätzlich Verpackungsmüll. Wenn ihr selbst aktiv beim retten unterstützen wollt schaut doch mal auf der foodsharing Plattform vorbei. Hier werden stets helfende Hände gesucht!

Sandra von der Zero Bullshit Company und Anna von wattislos.com

Ein Beitrag in Kooperation mit Watt is los!

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